Wildlebensraumberatung am AELF Kempten

Feldhase

© M. Schäf

Die Wildlebensraumberatung an unserem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt das Ziel, typische Strukturen, Tier- und Pflanzenarten in der offenen Kulturlandschaft und in den Übergängen zum Siedlungsbereich zu erhalten und zu verbessern.

Sie ist Ansprechpartner und Berater für Landwirte konventionell und ökologisch wirtschaftender Betriebe, Jäger und Jagdgenossen, Imker, Verbände, Kommunen, Bürger sowie weitere interessierte Akteure. Sie unterstützt diese bei der Gestaltung und Umsetzung von geeigneten Maßnahmen.

Beratungsangebot zur Wildlebensraumberatung am AELF Kempten

7 Personen sitzen diskutierend am Esstisch

Beratungssituation ©HeimatUnternehmen

Bestimmt haben Sie viele Ideen, wie Sie Ihren Betrieb artenreicher und naturnaher gestallten könnten: z.B. durch eine Streuobstwiese, eine Wildhecke oder Blühstreifen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, durch kleine Maßnahmen den Wildlebensraum und gleichzeitig Ihren Betrieb zu optimieren. Besonders effektiv wird es, wenn mit anderen Akteuren wie zum Beispiel der unteren Naturschutzbehörde oder dem Amt für Ländliche Entwicklung zusammen gearbeitet wird. In einer guten Beratung möchten wir für Sie und Ihren Hof die besten Möglichkeiten erarbeiten.

Ansprechpartnersuche

Saatgut für blühende Randstreifen im landwirtschaftlichen Grünland

Artenreichtum im Grünland – das wünschen sich viele. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten bietet hierzu kostenfrei spezielle Saatgutmischungen an, die für die Neuansaat von Feldrändern geeignet sind. Das Amt startet das Projekt gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde Oberallgäu. Die Projektmittel stellte das Staatsministerium zur Verfügung.
Es werden Landwirte im Oberallgäu, im Landkreis Lindau und im Stadtgebiet Kempten gesucht, die auf einer Teilfläche ihres Grünlandes oder einem Randstreifen bis 500m² regionale Arten aussähen und langfristig erhalten möchten.
Es bestehen keinerlei Risiken bezüglich bestehender Flächenförderungen.

Eine extensive Nutzung des blühenden Saumes ist dabei Voraussetzung. Das beinhaltet keine Düngung im Saatjahr und auch in den Folgejahren. Der Schnitt kann weiter landwirtschaftlich genutzt werden. Eine späte Nutzung fördert das Versamen der Kräuter.

Es gibt dabei die Möglichkeit der Übersaat und der Nachsaat. Bei unserer Mischung empfehlen wir jedoch eine Neuansaat. Dann wird das Saatgut nicht von der Grasnarbe sofort wieder verdrängt.
Die Fläche darf nicht in einem Biotop oder einem Naturschutzgebiet liegen.

Mitarbeiter des AELF Kempten geben eine Anbauanleitung mit und beraten interessierte Landwirte gerne.
Wer Interesse an dem Saatgutpaket und Hinweischild hat, wendet sich bitte an das AELF Kempten.

Persönlicher Wille und praxisbezogene Beratung wichtig
Entscheidend für den Erfolg der Maßnahmen sind der persönliche Wille aller Beteiligten und eine praxisbezogene Beratung. Durch gemeinsames Handeln von Landwirten und weiteren lokalen Akteuren lassen sich wertvolle Lebensräume entwickeln.

Landwirte erhalten und schaffen Wildlebensräume

Auf freiwilliger Basis gegründete Modellregionen zeigen, dass Landwirtschaft und Artenvielfalt vereinbar sind.
Etwa 50 % der Landesfläche Bayerns werden landwirtschaftlich genutzt. Diese offene Kulturlandschaft ist Lebensraum für zahlreiche wildlebende Tier- und Pflanzenarten. Landwirte sind darum zentrale Partner, wenn es darum geht, Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt umzusetzen und sie erfüllen diese Aufgaben bereits durch:
  • die traditionelle Alpwirtschaft,
  • die Bewirtschaftung von Bergwiesen mit sehr viel Handarbeit
  • die extensive Grünlandbewirtschaftung im Rahmen von KULAP oder Vertragsnaturschutzprogrammen
  • die Anlage von Altgrasstreifen über den Winter
  • die aufwendige Pflege von Streuobstbäumen
  • die Anlage und Pflege von Hecken in unsere Landschaft
  • und viele weitere, auch freiwillige, kleine und große Maßnahmen.
AELF berät

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten berät Landwirtinnen und Landwirte gerne zu diesen Themen. Zusätzlich soll nun eine räumlich abgegrenzte Modellregionen auf freiwilliger Basis festlegt werden, in denen diese Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt evaluiert und bewertet werden können.

Interessierte Landwirtinnen und Landwirte gesucht

In einem ersten Schritt werden interessierte Landwirtinnen und Landwirte in den Landkreisen Oberallgäu und Lindau gesucht. Lassen sich dann Verbünde von Landwirten zu einem abgeschlossen Modellgebiet schließen, werden die aktuell vorhandenen Strukturen dieses Zusammenschlusses erfasst. Anhand von regelmäßigen Kartierungen auf der Fläche (z. B. Feldhasen, Vögel, Insekten, Pflanzen, etc.), soll dann die Wirkung der Maßnahmen im Verlauf der folgenden Jahre aufgezeigt werden.

Gemeinsamer nächster Schritt
Das ist eine sehr spannende Aufgabe und Herausforderung für die Zukunft. Es gilt, eine regionale Wertschöpfung und nachhaltige Erzeugung mit den Zielen des Gesetzes zur Änderung des Bayerischen Naturschutzgesetzes zugunsten der Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern ("Rettet die Bienen!") zu kombinieren. Landwirtinnen und Landwirte und das AELF Kempten wollen diesen weiteren Schritt zur Förderung der heimischen Artenvielfalt gemeinsam gehen.

Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm
Ob Blühflächen am Waldrand oder in der Feldflur, Hecken, artenreiches Grünland, Streuobst, Zwischenfruchtanbau in der kargen Jahreszeit - eine Fülle an Maßnahmen fördert die Biodiversität in Bayern. Das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) bietet finanzielle Unterstützung zur Umsetzung gezielter Maßnahmen.

Kurzfilm

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