Waldbaukurs im Rahmen des Bildungsprogramms Landwirt
Beurteilen, fällen, pflanzen

Wenn im Wald die Sägen kreischen und Bäume krachen, dann sind da wohl Forstprofis am Werk. Oder es sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bildungsprogramm Landwirt (BiLa), die ihren Waldbaukurs absolvieren. Das Programm, angeboten unter anderem vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten, richtet sich an Nebenerwerbslandwirtinnen und -landwirte, die bereits eine Berufsausbildung außerhalb der Landwirtschaft haben und ihren Betrieb dennoch fachlich fundiert weiterführen möchten.

Rund 40 Männer und Frauen aus den BiLa-Kursen in Kempten und Kaufbeuren haben 2025 das Modul Waldbau absolviert. Nach einem zweitägigen Grundkurs „Sichere Waldarbeit mit der Motorsäge“ und einem umfassenden Theorieteil ging es in den Staatswald bei Börwang, wo der Waldbau in der Praxis besprochen und erprobt wurde.

Vier verschiedene Stationen
Forstwirte der Fachstelle für Schutzwaldmanagement in Immenstadt und des Walderlebniszentrums Füssen-Ziegelwies leiteten die Teilnehmer in vier Gruppen an verschiedenen Stationen an. Bei einem Waldbegang begutachteten die Teilnehmenden einen Waldbestand und diskutierten waldbauliche Fragen. Forstwirtschaftsmeister Christoph Müller veranschaulichte dabei Themen wie Jungdurchforstung, Zukunftsbäume oder Naturverjüngung. Bei der Pflanzstation teilte Forstwirt Harald Schömer sein Wissen rund um verschiedene manuelle Pflanzverfahren und Werkzeuge, wie die Wiedehopfhaue oder den Hohlspaten. Anschließend ging es an die Praxis: Die Teilnehmenden pflanzten selbst Laub- und Nadelbäume, Topfballenpflanzen und wurzelnackte Pflanzen mit verschiedenen Werkzeugen, um ein Gefühl für die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden zu bekommen.
Besonderes Augenmerk auf Sicherheitsvorkehrungen
An den Stationen „Schwachholz“ und „Baumfällung“ stellten die Teilnehmenden das Erlernte aus dem vorhergegangenen Motorsägenkurs unter Beweis. Unter der Anleitung der Forstwirte Michael Obermayr und Silas Guse fällten sie Bäume verschiedener Größen und arbeiteten das Holz auf. Dabei hatten sie auch Gelegenheit, unterschiedliche Werkzeuge wie Keile und Wendehaken in der Praxis zu testen. Großen Wert legten die Forstwirte auf die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen und umsichtiges Vorgehen.
Hilfreich und wichtig für die Arbeitspraxis
Organisator Christoph Müller zeigte sich zufrieden mit der Arbeit der Teilnehmenden. Dass der Waldbau ein wichtiger Teil des Bildungsprogramms Landwirt ist, begrüßt er: „Wir freuen uns über das große Interesse am Waldbaukurs. Da viele Landwirtinnen und Landwirte auch einen Wald besitzen, sind die Inhalte für ihre Arbeitspraxis hilfreich und wichtig.“

Bildungsprogramm Landwirt