Naturwaldverbund Rohrachschlucht
©Boris Mittermeier
Die Erweiterung des Naturwaldreservats Rohrachschlucht verbindet Naturwälder in Bayern und Vorarlberg
Das schon bestehende Naturwaldreservat Rohrachschlucht im Landkreis Lindau wurde um 5,2 Hektar erweitert. Es grenzt damit nun an Vorarlberger Naturwaldflächen an und wird so zum grenzüberschreitenden Naturwald.
Grenzenloser Waldnaturschutz
© Simon Östreicher
Gelungene Erweiterungsfeier
© Boris Mittermeier
Hotspot der Biodiversität
In Naturwaldreservaten ruht die forstliche Holznutzung und die Bäume dürfen in diesen Naturwäldern richtig alt werden, ohne dass der Mensch eingreift. Das Naturwaldreservat des BN liegt im 177 Hektar großen Naturschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat (FFH-) Gebiet „Rohrachschlucht“, das als landesweit bedeutsam eingestuft wird. „Die sehr naturnahen Schluchtwälder sind durch vielfältige Standortbedingungen geprägt und weisen viele Waldgesellschaften und eine hohe Vielfalt an Tier-, Pilz- und Pflanzenarten auf. Sie sind ein Juwel des Naturschutzes“, erläutert Isolde Miller, bis vor kurzem Gebietsbetreuerin für die Westallgäuer Tobel beim BN. Und ihr Nachfolger, Gebietsbetreuer Daniel Schwarz, hebt den Wert der alten Bäume hervor: „Bei der Kartierung der Eiben in der Rohrachschlucht im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit konnte ich viele besonders große und alte Exemplare dieser seltenen Baumart finden.“ Unter den Baumarten dominieren ansonsten Tannen, Buchen und Fichten. In dem Gebiet sind allein sieben Spechtarten anzutreffen, darunter der sehr seltene Weißrückenspecht und der Dreizehenspecht. Eine Erfassung holzbewohnender Käferarten in den Allgäuer Tobelwäldern erbrachte für das Naturschutzgebiet Rohrachschlucht die meisten Individuen, Arten und gefährdete Arten. Insgesamt wurden 111 Käferarten nachgewiesen, darunter zwei vom Aussterben bedrohte Urwaldreliktarten und eine bisher unbeschriebene Art der Gattung Rindenkäfer.
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