Gelungene Waldbrandübung
Forstverwaltung und Feuerwehr proben den Ernstfall
© Cornelia Nigg
Die Waldbrandgefahr nimmt allgemein zu. Um für Waldbrände gerüstet zu sein, führten Forstverwaltung und Feuerwehr in Gunzesried eine gemeinsame Übung durch.
Rauch über dem Allgäuer Bergwald. Ein brennender Asthaufen, ein sogenanntes Mottfeuer, ist unbeaufsichtigt außer Kontrolle geraten und droht auf den angrenzenden Wald überzugreifen. Dieses Szenario probte die freiwillige Feuerwehr Gunzesried mit rund dreißig Einsatzkräften. Mit vor Ort waren auch zwei Förster vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten.
Mit dem Klimawandel steigt das Risiko
Ziel der gemeinsamen Aktion war, die notwendigen Schritte zur Vermeidung von Flächenbränden zu üben und durch den Erfahrungsaustausch zwischen Forstverwaltung und Feuerwehr Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung zu erarbeiten. „Die Waldbrände des vergangenen Jahres bei Pinswang und Schwangau zeigen, dass Waldbrände auch in unserer Region keine abstrakte Gefahr sind. Aufgrund der klimatischen Veränderungen und der spürbar zunehmenden Trockenphasen können Flächenbrände künftig auch in den Allgäuer Wäldern zunehmen“, so Forstabteilungsleiter Luitpold Titzler. Nach einem Brand dauere es häufig viele Jahre, bis der Wald seine Funktionen wieder vollumfänglich erfüllen kann.
Besondere Umsicht kann Waldbrände verhindern
Laut Feuerwehrkommandant Ulrich Sonnenberg sind Waldbrände unter allen Umständen zu vermeiden. „Mottfeuer dürfen schon ab der Waldbrandgefahrenstufe 2 nicht mehr angezündet werden.“, so der Einsatzleiter. Grundsätzlich empfiehlt er, auf die Verbrennung von Waldabfällen ganz zu verzichten. Falls das nicht möglich sei, könne man sich beim Landratsamt Oberallgäu über die genauen und aktuellen Vorgaben informieren. Doch nicht nur das Verbrennen von Waldrestholz könne zu Waldbränden führen. Oft genüge eine nicht richtig ausgedrückte Zigarettenkippe, ein Grillfeuer oder sogar ein über trockenem Laub und Gras geparktes Auto.
Feuerwehr löscht koordiniert und professionell
Durch die rund dreißig Einsatzkräfte konnte das Feuer im Rahmen der Waldbrandübung professionell und rasch unter Kontrolle gebracht werden. Doch im Ernstfall sind vergleichbare Löscheinsätze oft schwierig und aufgrund der Abgeschiedenheit meist sehr aufwändig. Förster und Feuerwehrler betonten, dass gut ausgebildete und schlagkräftige Feuerwehren von besonderer Bedeutung sind, sollte es trotz aller Vorsicht zu Bränden kommen. Wichtig sei im Allgemeinen eine gute technische Ausrüstung der Wehren, schließlich kann auch ein Blitzschlag zu Bränden führen.
Titzler bedankte sich bei Sonnenberg und der Gunzesrieder Feuerwehr für ihren Einsatz, stellvertretend für alle Feuerwehren im Allgäu.