Staatspreis für Scheidegger Waldbesitzer
Lebensthema Wald
© Hauke Seyfarth
Der Scheidegger Waldbesitzer Markus Boch erhält von Forstministerin Michaela Kaniber den Bayerischen Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung 2023 verliehen.
Er und sein Vater bewirtschaften ihre Plenterwälder in vierter Generation vorbildlich.
Nachhaltige Plenterwaldbewirtschaftung seit Generationen
© Philip Herzhoff
Lob von der Ministerin
Bei der Preisverleihung in München lobte Forstministerin Michaela Kaniber die Preisträger: „Sie haben schon frühzeitig begonnen, ihre Wälder fit zu machen und damit die Weichen für klimastabile und zukunftsfähige Wälder gestellt.“ Und wie fühlt es sich an, wenn man als einer von neun bayerischen Privatwaldbesitzern den Staatspreis zugesprochen bekommt? „Ich sehe den Preis als Anerkennung für alle Waldbesitzer im Westallgäu, die Plenterwaldbewirtschaftung machen“, freut sich Markus Boch.
Tausendsassa und Waldgesinnungs-Botschafter
Der Staatspreisträger ist ein wahrer Tausendsassa: Waldbesitzer, Landwirt, Forstwirt, Säger, Forstunternehmer, Ortsobmann der Waldbesitzervereinigung Westallgäu, Waldwart, Multiplikator bei der Bergwaldoffensive (BWO), Jäger und Marktgemeinderat. Markus Boch richtet dabei seinen Blick weit über den eigenen Waldrand hinaus, ist eine Art Waldgesinnungs-Botschafter. Lebensthema Wald? „Hat sich so ergeben, war nicht geplant.“ Gut vorbereitet war er jedenfalls. Schon als Bub hat er den Opa und den Vater Johann in den Wald begleitet.
Enge Zusammenarbeit mit den Förstern
Simon Östreicher, Forstbereichsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, ist ebenfalls voll des Lobes: „Die Wälder der Familie Boch sind gut gepflegte, stufig aufgebaute Mischbestände, wie wir sie für die Herausforderungen des Klimawandels benötigen. Markus Boch unterstützt uns zudem sehr bei der Öffentlichkeitsarbeit der Bergwaldoffensive, so beim Weißtannen-Symposium im vergangenen Jahr oder bei der Umsetzung des Plenterwald-Themenweges in Scheidegg.“ Auch der BWO-Förster Florian Schwarz und der örtlich zuständige Revierförster Christian Müller arbeiten sehr gerne und vertrauensvoll mit dem engagierten Waldbesitzer zusammen.
Gutes Miteinander von Waldbesitz und Jagd
Wie der Preisträger im eigenen Wald und in den Wäldern seiner Kunden wirtschaftet, nämlich maßvoll, so agiert er auch bei der Jagd. „Wild ist kein Schädling, es hat seine Berechtigung. Aber der Bestand muss auf ein waldverträgliches Maß reguliert werden, damit die Naturverjüngung aller Baumarten möglich ist“, sagt Boch. Es überrascht nicht weiter, dass der „Waldmensch“ voller Pläne steckt. Den zugekauften Fichtenbestand auf sechs Hektar will er noch intensiver in Richtung tannenreicher Plenterwald umgestalten. „Das wird meine Generation nicht komplett schaffen, das dauert 50 Jahre“, meint Boch. Seine beiden Söhne werden genügend zu tun haben. Markus Boch hat sich auch vorgenommen, noch mehr Waldbesitzer fürs Plentern zu begeistern. Ein besseres Miteinander von Waldbesitz und Jagd liegt ihm sehr am Herzen. Gut, dass er beide Seiten kennt.
Waldbesitzer Markus Boch:
- Waldfläche gesamt: 23 Hektar
- Baumarten im Altbestand: 50 % Tanne, 40 % Fichte, 5 % Buche, 5 % Bergahorn
- Baumarten in der Verjüngung: 40 % Tanne, 30 % Fichte, 10 % Buche, 10 % Bergahorn, 10 % sonstige Baumarten