Waldtag der angehenden Holztechniker
Vom Schutzschild zum Kohlenstoffspeicher

Eine Gruppe von jungen Leuten steht in einem WaldZoombild vorhanden

Die Auszubildenden beim Waldtag in Immenstadt

Der Rohstoff Holz ist den auszubildenden Holztechnikerinnen und Holztechnikern der Berufsschule Immenstadt bestens bekannt. Als ausgebildete Zimmerer, Schreiner und Holzmechaniker arbeiten sie täglich damit. Mit den Wäldern, in denen das Holz heranwächst, haben sie dagegen seltener Kontakt. Deshalb hat die Berufsschule gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten einen Waldtag für die Klasse organisiert. Das Ziel: die Kenntnisse darüber, wie Forstwirtschaft im Bergwald funktioniert und was das Holz leistet, bevor es als Werkstoff dient, aufzufrischen und zu vertiefen.

Förster Florian Schwarz und Schulleiter Peter Eisenlauer hatten sich für eine Exkursion ans Immenstädter Horn entschieden, wo auf mehrere Aspekte des Bergmischwaldes eingegangen werden konnte. Die Berufsschüler befassten sich in Kleingruppen vor allem mit zwei Themenbereichen: mit den Funktionen des Waldes über die Rohstoffproduktion hinaus und mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Allgäuer Bergwald und dem notwendigen Waldumbau.

Stabiler Anteil an Weißtannen nötig

„Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz“, sagt Förster Florian Schwarz und ergänzt: „Jeder Kubikmeter Holz speichert fast eine Tonne CO2 in Holzgebäuden.“ Aber auch schon vorher hat der nachwachsende Rohstoff im Wald wichtige Funktionen. So reinigen Wälder das Wasser und filtern die Luft, sie schützen vor Naturgefahren wie Murenabgängen und Steinschlag und haben einen hohen Erholungswert für die Menschen. Der Förster erklärt, welche Baumarten für einen klimatoleranten Bergmischwald im Allgäu notwendig sind und stellte Fichte, Tanne, Buche und Bergahorn im Detail vor. Nicht allen Teilnehmenden war vor dem Waldtag bewusst, dass ein stabiler Anteil an Weißtannen für einen widerstandsfähigen Schutzwald elementar ist.

Großes Interesse an Technik für Waldbewirtschaftung

Großes Interesse hatten die angehenden Holztechniker auch an der Frage, wie der Wald erschlossen und bewirtschaftet wird. Die steilen, schwer zugänglichen Flächen im Bergwald können nicht mit Forstmaschinen befahren werden. Deshalb kommen Waldarbeiter mit Motorsäge und ein Seilkran zum Einsatz, der das Holz an den Forstweg bringt. „An diesem Tag haben die Schülerinnen und Schüler einen guten Einblick in die Forstwirtschaft im Bergwald bekommen“, betont Schulleiter Peter Eisenlauer: „Solche Praxiserfahrungen sind wichtig, um die Bedeutung des Rohstoffs Holz für die Nachhaltigkeit vollumfänglich zu begreifen.“