Eine großes Abschlusssemester erbringt herausragende Leistungen
Schulleiter Rainer Hoffmann verabschiedete im März 2024 ein besonderes Semester. Dies lag, so Hoffmann, auch an der großen Zahl der 24 Studierenden aus den Landkreisen Oberallgäu, Ostallgäu, Lindau und Ravensburg. "Die Mischung gab den Ausschlag, ihr kamt untereinander sehr gut aus", betonte er. Er überreichte den Studierenden und den Lehrkräften eine Linde: "Pflanzt diese Linde an einen Platz im oder am Hof. Ihr könnt dann in 50 Jahren zufrieden und gesund darunter sitzen, euren Kindern und Enkeln zusehen und vielleicht daran denken, wie schön die Zeit in der Landwirtschaftsschule war".
Grußwort Oberbürgermeister
Der Kemptener Oberbürgermeister Thomas Kiechle wies auf die fachliche Kompetenz der Absolventen und Meisteranwärter hin, ihre Betriebe nachhaltig und wirtschaftlich zu führen und vor falschen Anwürfen bestehen zu können: "Sie haben für ihren persönlichen und beruflichen Lebensweg einen gut gefüllten Rucksack von Ihren Eltern und der hervorragenden Ausbildung bekommen."
Grußwort Landrat
Stellvertretender Landrat des Landkreises Oberallgäu Norbert Meggle zitierte Gerd Sonnleitner: "Landwirtschaft ist was für ganz Mutige, für diejenigen, die Herausforderungen lieben, eigentlich für die Starken unserer Gesellschaft." Bauernhöfe sind moderne Familienbetriebe und Unternehmen, die ihre Chancen nutzen und mit Risiken umzugehen wissen. "Sie als junge Unternehmer verbinden Tradition mit neuem, innovativem, zukunftsausgerichtetem Denken und mit der Entschlossenheit den aktuellen Herausforderungen zu begegnen", so Meggle.
Kreisobmann des BBV Andreas Hummel beglückwünschte die neuen Meisteranwärtern für die erbrachten Leistungen und ermunterte die Absolventen das Gelernte in den Betrieben nun umzusetzen: "Schaut dabei aber immer mal wieder auf die Seite, nach hinten und vor allem nach vorne."
Ein Studierende des ersten Semesters, Fabian Kuhn aus Betzigau, stellte in seinem Fachvortrag "Bodennahe Gülleausbringung im eigenen Betrieb" Vor- und Nachteile des Verfahrens vor: "Wir bringen unsere Gülle bei uns bodennah mit Wasserzugabe mit gutem Erfolg aus, für viele Betriebe wird es aber ohne Separierung nur schwer umsetzbar sein."
Rindermast und Milchviehhaltung
Über die "Rindermast und Milchviehhaltung" berichtete der Absolvent des 3 Semesters Johann Maier, Leutkirch. Schon seit Längerem war es dem Betrieb Maier ein Dorn im Auge, dass ihre Bio-Kälber aus der Milchviehhaltung konventionell vermarktet werden. Bisher wurden die männlichen Kälber nach vier Wochen verkauft und nahmen anschließend ihren Weg Richtung Norddeutschland bzw. ins europäische Ausland. Die Familie hat bereits in der Vergangenheit mit der Direktvermarktung von Rindfleisch Erfahrungen sammeln können. Mit dem Ziel, eine höhere Wertschöpfung am Betrieb durch die eigene Aufzucht sowie die regionale Vermarktung der Kälber zu erreichen, wurde 2023 ein mehrhäusiges Stallgebäude gemäß Bioland-Richtlinien am Betriebsstandort in Allmishofen bei Leutkirch errichtet.
Entscheidend für den Erfolg des neuen Betriebszweiges ist laut Maier eine gesicherte Vermarktung in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern. Die Kälber zur Mast werden vom eigenen Betrieb sowie von Bio-Betrieben in der Region eingestallt. Die Fütterung erfolgt mit den eigen erzeugten Futtermitteln Gras- u. Maissilage sowie Kraftfutter. Im Vergleich zur konventionellen Bullenmast liegen die Tageszunahmen in seinem Betrieb mit rund 1.000 g/Tag um etwa 400 g/Tag niedriger. Mit diesem runden Betriebskonzept hat sich der Betrieb Maier zukunftsfähig aufgestellt und zeigt damit, dass die Mast von Kälbern aus Bio-Betrieben eine wirtschaftlich sinnvolle Diversifizierung für einen Milchviehbetrieb darstellen kann.
Zeugnisse übergeben
Die Schulsprecher der Landwirtschaftsschule Kempten Henrike Wagner, Scheidegg und Josef Müller, Weiler skizzierten mit Bildern und einem Gedicht die vergangenen Semester der Landwirtschaftsschule nach: Neben vielem Fachlichem kam auch das Gesellige nicht zu kurz.
Die Semesterleiterin Svenja Heinen übergab die Zeugnisse an die 20 Studierende des 1. Semesters und Semesterleiter Daniel Jeschke an die 24 Absolventen der 3. Semesters.
Der Vorsitzende des vlf/vlm Schwaben und des vlf Immenstadt Wolfgang Seiband nahm 21 Studierende in die Verbände für landwirtschaftliche Fachbildung auf.
Die Schulschlussfeier wurde von der Studierendenkapelle der Landwirtschaftsschule Kempten unter der Leitung von Manfred Roggors, Untrasried und Michael Klein, Kempten zünftig musikalisch begleitet.
Die Absolventen des 3. Semesters
Stefan Behmann, Oberreute; Florian Bertele, Sulzberg; Axel Bückle, Sulzberg; Christian Deinhart, Argenbühl; Michael Epple, Opfenbach; Josef Fink, Gestratz; Magdalena Finkel, Ofterschwang; Marco Fleschutz, Argenbühl; Moritz Hiemer, Altusried; Johann Maier, Leutkirch; Elena Mayer, Waltenhofen; Michael Mayr, Ronsberg; Josef Müller, Weiler; Franz Xaver Neubauer, Argenbühl; Jürgen Rädler, Heimenkirch ; Leonie Reich, Leutkirch; Tobias Rietzler, Dietmannsried; Bastian Schädler, Oberstaufen; Michael Strodel, Argenbühl; Sonja Thielemann, Ebenhofen; Henrike Wagner, Scheidegg; Patrick Walser, Argenbühl; Marco Weber, Immenstadt; Hannes Würtenberger, Leutkirch
Die Besten des 3. Semesters
Die Besten des 1. Semesters